Max Akademie
Strasburg
10.03.2024

Kopfweiden-Merkmal unserer Kulturlandschaft

Die Weide taucht auch in der Kunst und Lite­ratur auf. Im Gedicht vom „Erlkönig” von Johann Wolf­gang von Goethe erschrickt sich der Knabe beim Anblick der alten Weiden zu Tode. Vincent van Gogh war so faszi­niert, dass er gleich mehrere Kopf­weiden malte. Die beson­dere Form des Baumes entsteht nur durch eine „pfleg­liche Verstüm­me­lung” durch den Menschen. In einer Höhe von etwa einein­halb Metern wurden früher die jungen Weiden „geköpft”. Durch den regel­mä­ßigen Rück­schnitt wurde der Stamm immer dicker und am Kopf trieben büschel­weise neue Äste aus. Im Früh­jahr zeigte sich an den Schnitt­stellen der Austrieb und im Winter wurde „geerntet”. Die bieg­samen Äste waren früher als Zaun- und Flecht­ma­te­rial bei den Korb­ma­chern sehr beliebt. Reisig­pa­kete wurden für den Back­ofen geschnürt und dicke Äste waren wegen ihres geringen Gewichts ideal für die Herstel­lung von Holz­schuhen. Als Holz­schuh­ma­te­rial mussten die Äste aber gut 15 Jahre alt sein. Kopf­weiden sind zudem eine Art Arche Noah für die Tier­welt, denn in ihnen bilden sich Hohl­räume. Diese Höhlen sind ein regel­rechtes Refu­gium für Dutzende von Käfer­arten und Insekten, insbe­son­dere bei Weiden mit einem dicken Stamm und einer fort­ge­schrit­tenen Holz­zer­set­zung. Auf den Kopf­weiden gedeihen viele Pflanzen, die nur so als „Unter­mieter” die Hoch­was­ser­stände über­leben. Durch Wind, Vogelkot und Ameisen werden die Köpfe der Weiden mit Sämlingen „gedüngt”. Neben Moosen, Flechten und vielen Holz­pilz­arten finden sich dort selbst Früchte tragende Pflanzen, so etwa auch Brom­beer- und Himbeer­sträu­cher oder auch Holunder. Viele Vögel, wie Rotschwanz, Feld­sper­ling und Meisen, fühlen sich eben­falls in den Kopf­weiden wohl. Nach einem Schnitt sieht die Spitze der Weide nahezu kahl aus. Doch ist das regel­mä­ßige Schneiden der Bäume notwendig, sonst würden sie zu hoch­wachsen, kopf­lastig werden und schon bald, etwa bei einem Herbst­sturm, ausein­an­der­bre­chen. Das Schnittgut wird heute in Form von soge­nannten Benjes­he­cken  aufge­schichtet und bietet einer Viel­zahl von Klein­tieren Unter­schlupf. In der Haus­me­dizin hatte die Weiden­rinde schon bei unseren Altvor­deren ihren festen Platz, da aus ihr ein schmerz­stil­lender Tee gewonnen werden konnte. Heute wissen wir, dass die Weiden­rinde als pflanz­li­ches Schmerz­mittel dienen kann, da sie Salicin enthält, also eine natür­liche Vorstufe des Aspi­rins. Heut­zu­tage werden Kopf­weiden nur noch selten wirt­schaft­lich genutzt und sind nahezu aus dem Land­schafts­bild verschwunden. Die Max Akademie Stras­burg bemüht sich mit  Kindern, Jugend­li­chen und Eltern seit Jahren wegen ihres Wertes für die Tier­welt und als Zeugen einer alten Wirt­schafts­form um deren Erhalt.

Pfähle für die Benjes-Hecke
Begrüßung und Einteilung der Arbeitsgruppen
Olaf Ziemke ist der Einladung gefolgt und unterstützt uns bei den körperlich schwierigen Arbeiten.
Mit der Kettensäge werden die groben Arbeiten erledigt.
Dann der Feinschnitt.
Auch zwei Väter hatten die Einladung zur Hilfe angenommen.
Lara hat die Akademie nach der Zehnten verlassen, aber ebenso wie Jason hat sie den Kontakt nicht verloren.
Nach dem Schnitt!
Das Schnittgut musste zur Benjeshecke transportiert werden.
Die Pfähle waren teilweise zu dick und mussten durch Olaf Ziemke in mühevoller Kleinarbeit angespitzt werden.
Einer muss den Überblick behalten.
Die alten Eichenpfähle wurden durch Robinien(viertel)stämme ersetzt.
Das Bohren dicht an der Hecke gestaltete sich schwierig.
Mit Freude verdichteten die lieben Kleinen das Schnittgut.
Super!
Die Hecke steht und hat noch Platz für das nächste Jahr.
Olaf Ziemke hat noch einen längeren Ast in den morastigen Untergrund gesteckt. Wir sind gespannt!
Mit dem Bohrer wurden 80 cm tiefe Löcher erstellt, um zwei Kätzchen- Weiden einzusetzen.
Tilda schaut, ob das Loch auch tief genug ist.
Auf dem Weg zu den Großen immer wieder die Arbeit eines alten Bekannten.
Wieder eine Weide gerettet.
Einfach cool der Platz.
Gary und Roland bereiten Stecken für eine Äsungs- und Deckungsinsel vor.
Die Mädels der Siebten bündeln das Schnittgut, das
Pepe und Luka ins Basislager tragen.
Dort haben die Caterer aus der Klasse acht, mit ihrem Betreuer John schon alles für die Bratwurst am Stock vorbereitet.
Alle genießen den Ausklang eines erfolgreichen Vormittags.